Unser Sommerfest vom 07.07.2024
Unser Sommerfest dieses Jahr, war ein voller Erfolg für unser Vereinsschiff Fritz Gerhard.
Wir hatten nicht nur das tollste Wetter, sondern auch die tollsten Gäste und Besucher (unser Bürgermeister von Spandau Frank Bewig war auch dabei).
Unser Grillmeister Ingo Gersbeck, hat alle Würstchen, Salate und fast das gesamte Fleisch verkauft.
Unsere Zapfmeister Olaf und Wilfried haben bis zum frühen Nachmittag unsere zwei Fässer Bier verkauft, es gab jedoch unter Deck noch reichlich Flaschenbier und obendrein ist unser Kuchen weggegangen wie warme Semmel.
Wir haben uns über den Besuch unseres Bürgermeisters von Spandau Frank Bewig sehr gefreut und bedanken uns hiermit ganz herzlich.
Bei Ingrid und Christa die unter Deck den Tresen geschmissen haben, bedankt sich der Verein ganz besonders (toll gemacht). Auch unser Chanty-Chor hat wieder sein Bestes gegeben und halb Spandau konnte den schönen Liedern lauschen.
So voll wie dieses Jahr, war es schon lange nicht mehr und wir freuen uns schon sehr auf das nächste Sommerfest 2025.
Wie alles begann / Chronik
Im Sommer 1985 beschlossen bei einem gemütlichen Beisammensein Gerhard Borchert, Günter Ewald, Werner Küster und Jörg Borchert, die
Tradition des Berliner Schifferballs wieder aufleben zu lassen.
So fand am letzten Freitag im Januar 1986 nach mehreren Jahren Pause in den Tegeler Seeterrassen wieder ein Ball statt, der so viel Anklang fand,
dass nicht nur die Kosten der Veranstaltung gedeckt werden konnten, sondern sogar eine kleine Summe übrig blieb, die von den 4 Ballveranstaltern als
Startkapital zur Gründung eines Berliner Schiffervereins zur Verfügung gestellt wurde. Damit wurde eine Idee umgesetzt, die schon lange existierte. Spontan fanden sich dann am Sonntag nach dem Ball (02.02.1986) zahlreiche Kollegen zur Vereinsgründung ein und so wurde unser Verein ins Leben gerufen.
Hier die ersten 13 Gründungsmitglieder:
Gerhard Borchert | Jörg Borchert | Manfred Küster | Arno Templiner |
Detlef Ewald | Otto Schulz | Günter Ewald | Horst Schmidt |
Otto Krueger | Manfred Poppe | Hubert Schulze | Willi Krüger |
Werner Küster |
Der Verein wurde am 2. Februar 1986 vom Festausschuss des damaligen Schifferballes und Schifferkollegen gegründet und wuchs dann rasch an. Bereits gegen Jahresende zählte er 70 Mitglieder, im Jahr 1990 wurde das 200. Mitglied eingeschrieben.
Die Zahl der Mitglieder stieg so stetig an, so dass wir in den folgenden Jahren ständig die Vereinslokale wechseln mussten, da uns die Räumlichkeiten für unseren monatlichen Frühschoppen (immer am 1. Sonntag im Monat) und die Gesellschaftsabende immer wieder zu klein wurden.
Schon 1987, im Jahr der 750-Jahr-Feier Berlins, wurde am Schiffahrtsufer in Spandau ein 18m hoher Mast errichtet und im Rahmen einer Feier eingeweiht. Seitdem grüßt er die eintreffende und abfahrende Schifffahrt mit dem Signal ,,U“ ,,W“.
Von Anfang an bemühte sich der Verein, Probleme der Berliner Schifffahrt aufzuzeigen und Lösungen anzubieten. Unter anderem kümmerten wir uns um Müllentsorgung, regten die Aufstellung von Stromzapfanlagen an, kritisierten die Abfertigungspraktiken an der damaligen Grenze, förderten die Mitfahrgelegenheiten für WSP-Beamte auf Binnenschiffen. Dies alles geschah bei Treffen in kleineren Kreisen, bei Verbandssitzungen und natürlich in manchmal langwierigen Schriftwechseln wobei man zurückblickend feststellen muss, das die Kontaktaufnahme zu den Entscheidungsträgern wesentlich leichter war als heute.
Manches Problem löste sich mit dem Fall der Mauer und im Jahr 1990 konnten wir unseren Schleppkahn ,,Fritz-Gerhard“ erwerben, der uns seit dem Umbau als Vereinsheim dient. Dieser Umbau wurde sowohl durch großzügige Unterstützung vieler Mitglieder sowie Schifffahrtsnahen und uns wohlgesinnten Firmen als auch durch den unermüdlichen Einsatz einzelner Mitglieder möglich gemacht. An Bord unseres Kahns finden seitdem alle Frühschoppen, die Gesellschaftsabende, die Eisbein- und Grünkohlessen, Faschings- und Silvesterfeiern und anderes mehr statt.
Parallel zum Vereinsleben blieb der Verein aber auch für die fahrenden Mitglieder aktiv. So solidarisierten wir uns u. a. mit den Forderungen der Kollegen anlässlich der Festfrachten-Wegnahme, unterstützten den Erhalt der Berliner Schiffergemeinde, kümmerten uns um Fragen der Betonnung und Beleuchtung auf Havel und Elbe, gaben unsere Meinung zur Liegeplatzgestaltung und Radarkennzeichnung ab, führten Unterschriftensammlungen zu verschiedenen Themen durch und versuchten dabei immer, unsere Mitglieder und Kollegen gut zu vertreten.
Außerdem nahmen Vereinsmitglieder alljährlich am Schiffertag, der sich 2015 auflöste, und dem Hafenfest des Berliner Museumsvereins teil und besuchten die Schifferbälle unserer Nachbarvereine. Über viele Jahre waren wir auf dem Spandauer Havelfest vertreten, um positive Öffentlichkeitsarbeit für die Schifffahrt zu machen. Ein weiterer fester Termin war die Nikolaustour, bei der wir alljährlich zusammen mit dem Berliner Schifferpastor und der WSP der ein und ausgehenden Schifffahrt vorweihnachtliche Grüße überbrachten.
Nachdem wir uns jahrelang bei Vereinstreffen mit Übergangslösungen zufrieden gegeben hatten, wurde im Jahr 1999 endlich eine richtige Fahne angeschafft. Mit dieser detailfreudigen Ausfertigung konnten wir uns nun bei Umzügen angemessen beteiligen. (Hier sei nochmal der unvergessene Auftritt von Werner Küster im Roten Rathaus erwähnt, bei dem er die Fahne einhändig präsentierte!).
2006, anlässlich unserer 20-Jahr-Feier hatten wir sogar den ,,Schiffertag“ zu Gast in Berlin. Im Rahmen der Veranstaltung organisierten wir einen Umzug mit Fahnen zum Spandauer Rathaus, einen maritimen Markt, einen Dikussionsnachmittag und nicht zuletzt eine Abendveranstaltung mit Musik und Tanz.
Ein weiteres einschneidendes Ereignis war der Wegzug von Elfriede und Gerhard Buley zu ihren Töchtern nach Fürstenwalde im Jahre 2011.Nachdem die Beiden Ihr Leben auf dem ,,Fritz-Gerhard“ verbracht hatten, ließ sich auf Grund ihrer verschlechterten Gesundheit diese Entscheidung nicht mehr hinausschieben. Für den Verein werden Elfriede und Gerhard unvergessen bleiben, da sie uns unser Vereinsschiff ermöglichten und sich bis zuletzt an Bord um alles kümmerten.
Genau wie in der Schifffahrt machen sich allerdings auch in unserem Verein in den letzten Jahren die sich veränderten Umstände bemerkbar. Die Zahl der fahrenden Kollegen nimmt weiter ab, die verbleibenden haben immer weniger Zeit und Möglichkeit, am Vereinsleben teilzunehmen und der Nachwuchs fehlt.
Trotzdem zählen wir heute noch deutschlandweit rund 180 Mitglieder, ein Drittel davon Aktive in der Fracht-, Tank- und Personenschifffahrt. Deshalb betrachten wir es auch weiterhin als wichtige Aufgabe des Vereins, im Interesse unserer Kollegen Themen anzuschneiden, die von den Verbänden aus verschiedenen Gründen nicht aufgegriffen werden. So nehmen unsere Vertreter regelmäßig an den Treffen der GDWS, Außenstelle Ost (ehemals Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost) teil und viele Probleme werden auf kurzem Wege telefonisch oder per Mail angesprochen bzw. im Best fall geklärt. Auch besuchen wir die Veranstaltungen anderer Vereine.
Für die Zukunft hoffen wir, dass es uns gelingt, weiterhin Tradition, zeitgemäße Schifffahrt und Vergnügen in unserem Vereinsleben miteinander zu verbinden. Voraussetzung dafür ist natürlich wie bisher die rege Beteiligung unserer Mitglieder und Kollegen.
Vereinsreisen
Schon kurz nach der Vereinsgründung zog es unsere Mitglieder aus Berlin heraus: 1988 fand daher die erste Vereinsreise in den Spreewald statt. Arno Templiner organisierte damals den Bus, die Einreisevisa und die Kahnfahrt. Danach fuhren größere und kleinere Vereinsgruppen meist unter der Leitung des 2. Vorsitzenden Uwe Rathke zum Königstein, nach Rathen und Wehlen, Eberbach, Roslau, Alsleben, Speyer, Basel, Boppard und Marktheidenfeld. Oft wurden offizielle Anlässe wie z.B. der Besuch des Schiffertages damit verbunden.
Nachdem Michael Zeilbeck sich der Reiseplanung angenommen hatte, wurden die Ziele entfernter: so ging es in den nächsten Jahren mit dem Verein nach Norwegen, Schweden, Usedom, Husum, in die Wachau und ins Allgäu, in die Masuren, nach Südtirol und Schottland, ins Weserbergland, nach Polen und an den Lago Maggiore. An der letzten von ihm organisierten Reise nach Wiesmoor / Ostfriesland konnte Michael dann leider nicht mehr teilnehmen.
Diejenigen, die an den gut organisierten und vorbereiteten Reisen teilgenommen haben, hatten immer viel Spaß und konnten anschließend einiges erzählen.
Treffpunkte
Nach der Vereinsgründung im Sportcasino am Ziegelhof und den folgenden Treffen dort wechselte der Verein mit steigender Mitgliederzahl die Lokale für die Frühschoppen und Gesellschaftsabende.
In den folgenden Jahren trafen wir uns je nach Bedarf: Im ,,Sportcasino“ am Ziegelhof, im ,,Klosterstübl“ Klosterstraße, in der Kegelsporthalle Neuendorfer Str., im ,,Jägerhäuschen“ Lynarstraße, im ,,Ratskeller“ Spandau, im ,,Wilhelms-Eck“ Wilhelmstr., im ,,Westhafen-Casino“, im ,,Humboldtsaal“- Palais am See Tegel und ab 1994 an Bord unseres Vereinskahns ,,Fritz-Gerhard“ in Berlin Spandau. Hier haben wir nun die Möglichkeit, unsere Treffen und Feiern in den variabel einzusetzenden Räumen optimal durchzuführen.
Daher an dieser Stelle nochmals Dank an Elfriede und Gerhard Buley, den Spendern und Kreditgeber, an alle, die beim Ausbau mitgewirkt haben und nicht zuletzt an alle, die sich nun für den Erhalt einsetzen.
Elfriede und Gerhard Buley
Danke
Neben den Mitgliedern, die unseren Verein über alle Jahre immer wieder finanziell oder mit ihrer Arbeit unterstützt haben, möchten wir uns auch noch einmal bei den Sponsoren bedanken, die uns über die Jahre immer wieder unterstützten:
Bank für Schifffahrt (BFS),Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt, Lauenburg-Alslebener Schiffsversicherung a.G., Schiffsservice Berlin Ingo Gersbeck, Vereinigte Schiffsversicherung V.a.G. Hannover, Hoppecke Batterien, Rathjens Propeller, Bunkerstation M. Schröder und viele andere mehr.
Für die geleistete Arbeit möchten wir an dieser Stelle auch den zahlreichen Mitgliedern, voran dem Festausschuss, danken, die sich über die Jahre mit ihrem unermüdlichen Einsatz für den Verein engagiert haben. Damit haben sie wesentlich zum Gelingen des Vereinslebens beigetragen.
Ebenso soll hier auch noch einmal den Vorstandsmitgliedern gedankt werden, die den Verein auf seinem Weg begleitet haben:
Günter Ewald | 1. Vorsitzender | 1986-2010 |
Günter Ewald | 2. Vorsitzender | seit 2014 |
Arno Templiner | 2. Vorsitzender | 1986-1996 |
Uwe Rathke | 2. Vorsitzender | 1996-2006 |
Rainer Tempelhof | 2. Vorsitzender | 2006-2012 |
Michael Zeilbeck | 2. Vorsitzender | 2012-2013 |
Willi Krüger | 1. Schriftführer | 1986-2001 |
Gerhard Borchert | 2. Schriftführer | 1986-1988 |
Jörg Borchert | 2. Schriftführer | 1988-2001 |
Jörg Borchert | 1. Schriftführer | 2001-2010 |
Jörg Borchert | 1. Vorsitzender | seit 2010 |
Rosetraut Schulze | 2. Schriftführerin | seit 2001 |
Rita Liebschner | 1. Schriftführerin | seit 2010 |
Otto Schulze | 1. Schatzmeister | 1986-1987 |
Ingo Gersbeck | 1. Schatzmeister | seit 1988 |
Werner Küster | 2. Schatzmeister | seit 1986 |
Wer die Auflistung aufmerksam gelesen hat, dem wird ein Name aufgefallen sein:
Ja, richtig, Werner Küster war Mitglied und Vorstands-Mitglied seit der 1. Stunde, leider ist er im November 2018 von uns gegangen.
Ebenso haben sich über die vergangenen Jahre zahlreiche Mitglieder als Beisitzer zur Vereinsarbeit beigetragen. Erwähnung sollte an dieser Stelle auch mal Sabine Pinnow finden, die selbst zwar kein Mitglied ist, uns aber in den ersten Jahren bei der Gestaltung der Vereinszeitung unterstützt hat. Nachfolgend hat das Ingo Gersbeck in Zusammenarbeit mit der ,,Druckerei Well“ übernommen.